Was tun Gesundheitspraktiker/innen?

Aufgabe der Gesundheitspraktiker/innen ist, Menschen in ihrer individuellen Gesundheitskompetenz zu fördern.

Die Gesundheitskompetenz wird durch drei Fähigkeitsbereiche definiert:

  • Genuss und Glück in relativer Unabhängigkeit von materiellen und körperlichen Voraussetzungen empfinden zu können.
  • Selbstbewusstsein und Selbstverwirklichung in der dynamischen Balance von persönlichen Begabungen und realistische Möglichkeiten zu entwickeln
  • Eigenverantwortung für die eigene Gesundheit, für soziale Gerechtigkeit und ökologische Fließgleichgewichte übernehmen zu können.*

Den Begriff Gesundheitspraxis, wie ihn die Deutsche Gesellschaft für Alternative Medizin (DGAM) versteht, bezieht sich auf eine bestimmte Sichtweise von Gesundheit.

In der Verfassung der Weltgesundheitsorganisation ist 1946 festgehalten worden:

„Die Gesundheit ist der Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur des Freiseins von Krankheit und Gebrechen. …“

In der Ottawa-Charta der WHO (1986) wurde dies weiter entwickelt zu einem Konzept der „Gesundheitsförderung“. Ihre Ziele sind ein höheres Maß an Selbstbestimmung im Bereich der Gesundheit, die Befähigung zu einem gesundheitsförderlichen Lebensstil und die Schaffung der dafür erforderlichen ökologischen, sozialen und politischen Voraussetzungen.

Diese Sichtweise verbindet Gesundheit mit Individualität und Lebenswandel und mit sozialen und oekonomischen Lebensumständen. Im Alltag wird Gesundheit immer noch als Abwesenheit von Krankheit betrachtet. Ich bin gesund, weil ich zur Zeit nicht krank bin. Die alternative Sicht ist: Ich bin gesund, weil ich mich gut fühle, weil ich mit meiner Lebenslage und meinen aktuellen Möglichkeiten im Einklang bin … Dies kann auch bedeuten, daß man krank und trotzdem, mit der Krankheit ‚gesund‘ ist.

*Quelle: DGAM-Berufsordnung